Probleme – was nun?

Probleme - was nun?

Die Jugend ist oft eine turbulente Zeit. Als wichtige Bezugsperson haben Sie die Chance, Krisen frühzeitig zu erkennen und geeignete Massnahmen anzuregen oder einzuleiten.

Kommunizieren Sie klar und konkret. Statt «Ich erwarte, dass du pünktlich bist» besser «Ich erwarte, dass du Punkt 8 Uhr an deinem Arbeitsplatz stehst». Schaffen Sie Verbindlichkeiten, indem Sie wichtige Vereinbarungen schriftlich festhalten. Und nutzen Sie die diversen Beratungsangebote für Lernende und Berufsbildner.

Integration in die Berufswelt

In der Adoleszenz haben die Jugendlichen viele Entwicklungsaufgaben zu bewältigen haben. Neben der Integration in die Berufswelt gilt es auch, sozial und emotional selbständig zu werden. Jugendliche suchen nach Orientierungen jenseits des Elternhauses und der Erwachsenenwelt. Sie sehnen sich nach Anschluss bei Gleichaltrigen. Häufig erleben sie in dieser Zeit grosse Stimmungsschwankungen und fühlen sich irgendwie «neben den Schuhen». Einige fühlen sich phasenweise überfordert und die Eltern oft mit ihnen. Es verwundert daher nicht, wenn sich dies auf die Leistungsfähigkeit der Lernenden niederschlägt oder wenn solche Krisen die Motivation für Schule und Arbeit beeinträchtigen.

 

Die Werte der Erwachsenenwelt

Als Berufsbildner kommt Ihnen in dieser Zeit eine wichtige Rolle zu. Zum einen vertreten Sie als Arbeitgeber wichtige Werte der Erwachsenenwelt: Verantwortung, Verbindlichkeit, Leistung, Zuverlässigkeit; Flexibilität, Offenheit und Durchhaltevermögen. Zum anderen wissen Sie aber auch um die Schwierigkeiten dieses Lebensabschnittes. Als wichtige Bezugsperson haben Sie die Chance, Krisen frühzeitig zu erkennen und geeignete Massnahmen anzuregen oder einzuleiten. In dem Sie Verständnis zeigen und die Bereitschaft signalisieren, Krisen des Lehrlings zu begleiten, leisten Sie einen wichtigen Beitrag zur Prävention.

Frühzeitig reagieren

Es lohnt sich, auf schulische Schwierigkeiten und persönliche Probleme der Lernenden frühzeitig zu reagieren, statt zu warten, bis die Situation eskaliert. Vielleicht macht zusätzlicher Nachhilfeunterricht Sinn, sei es als Stützkurs in der Berufsfachschule, als individuelle Unterstützung seitens des Lehrbetriebes oder auf privater Basis. Vielleicht braucht es Unterstützung durch eine Jugendberaterin oder einen Familientherapeuten. Es gibt im Bezirk Meilen ein grosses Angebot an ausgewiesenen Fachstellen, die Sie und/oder Ihren Lehrling kompetent beraten und unterstützen können.

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Berufslernende

Auflösung des Lehrvertrages

Muss der Lehrvertrag aufgelöst werden, sind der Lernende, die Eltern und die kantonale Lehraufsicht frühzeitig zu informieren. Beratungsstellen sind dazu da, in dieser Situation Lehrlinge zu unterstützen, damit sie wieder Boden unter den Füssen bekommen und sich neu orientieren können. Damit die Zeit bis zu einem Wiedereinstieg in die Berufsausbildung sinnvoll genutzt werden kann, muss so rasch als möglich nach Übergangs- und Anschlusslösungen gesucht werden.